Angela allein Zuhaus?

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sie ist die angesehenste Politikerin unserer Zeit, aber trotzdem will niemand mit ihr in die Regierung, wie konnte das passieren? Nach dem Scheitern der Jamaika Verhandlungen, muss man sich fragen wie es mit der Regierungsbildung nun weitergehen soll. Die Option der Minderheitsregierung, Neuwahlen oder aber doch wieder eine große Koalition. Glaubt man den Aussagen derer, die grade permanent nach ihrer Meinung gefragt werden, erscheinen Neuwahlen als die wahrscheinlichste Option. Und wenn dann die Neuwahlen, mit dem vermeintlich neuen Ergebnis da sind, was dann? Vielleicht ist das neue Ergebnis einfach nur das Alte und dann muss die SPD doch noch ran. Am Ende können wir dann solange weiterwählen bis wir ein Ergebnis haben das dem Politikbetrieb in Berlin gefällt. Parteien wie die AFD und die FDP würden vermutlich noch stärker werden und die SPD noch weiter abschmieren. Das sich nach einer 2. Wahl aufeinmal eine Mehrheit für CDU/FDP bilden lässt, kann als absolut fraglich angesehen werden. Und wenn es dann so käme, wäre die FDP denn dann überhaupt bereit mit der CDU zu regieren? Über die Jahre haben sich die beiden Parteien immer weiter voneinander entfernt und ehrlich gesagt hat die Lindertruppe inhaltlich weit weniger zu bieten als sie immer behauptet. Christian Linder hat mit coolen Plakaten und Slogans ein gutes Ergebnis erzielt und nun Angst Verantwortung zu übernehmen. Somit sind die Grünen der CDU heute näher als die FDP und SPD zusammen, wer hätte das gedacht. 

Die logische Konsequenz wäre somit eine Koalition aus den Grünen und der CDU, nur gibt es da ja noch die CSU welche am liebsten auch in die Opposition gehen würde, um aus der 2. Reihe einfach mal drauflos zu lästern. Herr Seehofer und Herr Dobrint erinnern deswegen auch sehr an die beiden meckernden alten Herren aus der Loge der Muppetshow, Alexander Dobrint trägt sogar ähnliche Anzüge wie die beiden. Leider sind sie gefangen in einer Zwangsehe mit der CDU und eine Scheidung des Bündnisses scheint unmöglich, wäre aber eigentlich notwendig. Wen haben wir nicht schon alles ausgehalten, Edmund Stoiber, Peter Ramsauer, Theodor zu Gutenberg... Frau Merkel hat es nicht leicht mit der CSU.

Ja und dann gibt es da auch noch die AFD und die Linken, welche gottlob im Bundestag soweit auseinander sitzen das eine gewaltsame Auseinandersetzung schon aufgrund der Entfernung nicht möglich ist. Während die Linke sich über die Jahre als Oppositionspartei etabliert hat und durchaus Denkanstöße zu mehr sozialer Gerechtigkeit geben kann, ist die AFD eine zerstrittener Haufen Neonazis, welcher es geschafft hat mit einem einzigen Thema (Flüchtlinge) in den Bundestag einzuziehen. Die AFD Stimmen sind nun jene welche der CDU/CSU zum Regieren fehlen, dumm gelaufen und nun? 

Nun müssen sich alle Parteien die es Ernst mit der Politik meinen zusammenfinden und die Stabilität in der wir heute leben sichern. Eitelkeiten müssen abgebaut und Kompromisse gefunden werden. Die SPD kann mit Martin Schulz nicht in eine große Koalition gehen, aber die Ära Schulz ist sowieso zu Ende, dass will zwar im Moment noch niemand wahrhaben aber seine Tage sind gezählt. Trotzdem ist es verständlich das die SPD nicht in die GroKo will, denn diese gibt ihr keine Möglichkeit so etwas wie ein eigenes Profil zu entwickeln. Was spricht aber gegen eine von der SPD geduldete Minderheitsregierung aus bspw. der CDU und den Grünen? Der Bundestag hätte dann mal wieder die Chance auf wirkliche Abstimmungen, deren Ausgang nicht schon vorher feststünde. Die Abgeordneten wären nicht länger Stimmvieh einer Fraktion und Mehrheiten bestünden aus den Stimmen von Abgeordneten aller Parteien. Wäre das wirklich so schlimm?