Über die Jahre habe ich viel Musik gehört, hier sind ein paar Videos von Bands und Musikern die, wie ich finde, etwas besonders sind:

 SUEDE:

Fangen wir mal mit den Helden meiner vorgeschrittenen Jugend an, Brett Andersons Band  "Suede" wurde zwar immer dem Britpop zugeschrieben, wo sie aber eigentlich nicht ganz richtig aufgehoben sind. Ich würde sie eher im Genre "Post Glamrock" sehen, obwohl ich nicht sicher bin das dieses Genre existiert. Auf alle Fälle sind "Suede" noch immer einer der herausragensten Live Acts die ich je gesehen habe. Die beiden folgenden Videos gehören tief in die 90er Jahre und sind schon heute zeitlose Klassiker.

BILLY BRAGG:

Billy Bragg ist eine Ikone des musikalisch getriebenen politischen Widerstands, in den 80er Jahren war er ein strenger Verfechter der Anti Thatcher Bewegung und unterstütze die Britischen Bergarbeiter in ihrem Arbeitskampf. Neben seinem politischen Engagement, ist er aber auch ein fabelhafter Songwriter, der in England Säle beachtlicher Größe füllt und 2 Tage später mit Nachwuchskünstlern in Camden auf der Straße der Musik macht. Sein größter Erfolg war sicherlich "a new England" auch wenn dieser Titel in den UK Charts nie in die Nähe von Platz 1 kam, so ist es der Titel mit dem man Billy Bragg verbindet. Einen No. 1 Titel gab es in England dann tatsächlich auch, "She's leaving Home" hielt sich 1988 ganze 11 Wochen auf Platz eins. Das erste Video ist aus dem Jahr 2011 und zeigt das England noch immer einen großen Bedarf zur Erneuerung hat, auch wenn dies nicht das verlassen der EU bedeuten muss. Im zweiten Video gehts dann direkt zurück in die 80er und "must I paint you a picture" war der Song der mich seinerzeit bewog mir mein 1. Billy Bragg Album (Workers Playtime) zu kaufen. 

BLUR:

die englische Musikszene erwachte Anfang der 90er aus einem regelrechten Dornröschenschlaf. Seit Mitte der 80er hatte man  mit Fließbandproduktionen und billigem Pop die Charts gefüllt und qualitativ höhenstehenden Bands und Titeln fehlte die Chart Kompatibilität (von den Smiths mal abgesehen). Der Begriff "Britpop" wurde durch Blur und Oasis geprägt und beförderte diese beiden Bands in den Olymp der Branche. Die Frage welche  der beiden Bands denn nun abschließend die bessere sei, gipfelte im sg. "Battle of the Bands", der allerdings nie zugunsten der einen oder anderen Band entschieden wurde. 

Blur war für mich immer die musikalisch anspruchsvollere und vielseitigere Band, die mit jedem neuen Album einen Stilwechsel schaffte, ohne den eigenen Wiedererkennungseffekt einzubüßen. Das lag aber vor allem auch an Damon Albarns tiefer und in jeder Tonlage sicheren Stimme. Das Songwriting erledigte Albarn mit Unterstützung des Gitarristen Graham Coxon. Die Band trennte sich 2004 und schloss sich 2008 in identischer Besetzung wieder zusammen. 

Das erste Video zeigt den Titel "Coffee & TV vom Album "Parklife" mit dem ihnen Anfang der 90er Jahre der Durchbruch gelang. Ich bin froh sie Anfang der 90er in Köln im eWerk gesehen zu haben. Außerdem war Blur tatsächlich mal Vorband von "Duran Duran" wer hätte das gedacht.  Aus dieser Zeit sollte auch der Rockpalast Mitschnitt von "There's no other way" sein der im zweiten Video zu sehen ist ;-)